Spezielle Kindermilch und Übergewicht werden von Verbraucherschützern erstmalig in direkten Zusammenhang gebracht. Eltern möchten natürlich nur das Beste für ihren Nachwuchs und greifen deshalb bewusst zur sogenannten Kindermilch, die mit einem Plus an Vitaminen und Mineralstoffen für Kinder ab dem 12. Lebensmonat intensiv beworben wird. Viel hilft viel, denken die meisten Mütter und Väter und gönnen sich den nicht ganz billigen Spaß für die Knirpse. Denn im Vergleich zu fettarmer Kuhmilch belastet die Kindermilch die Haushaltskasse mit bis zu 245,–€ mehr pro Jahr. Dabei ist das Pulver – es handelt sich dabei mitnichten um echte Milch – nur wenige Cents wert. Neben dem völlig überteuerten Preis ist weiter fraglich, ob eine verringerte Proteinzufuhr, wie von den Herstellern blumig angepriesen, das Risiko für späteres Übergewicht und Fettleibigkeit tatsächlich reduziert. Das Essverhalten im Kleinkindalter prägt den Menschen für das ganze Leben. Für das Idealgewicht als Erwachsener legen Eltern nun den Grundstein mit hochwertigen und natürlichen Nahrungsmitteln. Auf Kindermilch dürfen Familien dabei getrost verzichten!
Künstlich und teuer
Eine aktuelle Studie lässt aktuell aufhorchen: Kindermilch ist nur bedingt für die Ernährung von Kleinkindern geeignet. Die Untersuchung der Verbraucherzentralen in Deutschland geht sogar noch einen Schritt weiter und kommt zu folgendem Ergebnis: Das Milchpulver könnte sogar mit einem späteren Übergewicht im Erwachsenenalter in direktem Zusammenhang stehen. 21 Kuhmilchersatzprodukte wurden auf Herz und Nieren getestet und schnitten alles andere als positiv ab.
Kindermilch ist überdies gar keine Milch. Das Pulver auf Basis von Magermilch ist mit Zutaten wie Maltodextrin, pflanzlichen Ölen, Aromen und weiteren Zusatzstoffen versetzt. Verspricht die Werbung einen extra hohen Calciumgehalt, kam die Studie der Verbraucherschützer auf einen tatsächlichen Calciumgehalt, der um ein Drittel unter dem von normaler Kuhmilch lag. Ob die künstlich hergestellte „Kindermilch“ gesünder als natürliche Milch ist, darf somit angezweifelt werden. Denn der geringe Eiweißgehalt und die hohen Mengen an Eisen und Vitamin D, die künstlich zugesetzt werden, sind laut den Ernährungswissenschaftlern weder gesund noch notwendig, wenn der Nachwuchs ausgewogen ernährt wird.
Kindermilch nicht besser als Kuhmilch, ganz im Gegenteil!
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kommt zu ähnlichen Ergebnissen! Die Milchgetränke für Kleinkinder sind nicht besser als handelsübliche und fettreduzierte Kuhmilch. Durch den höheren Vitamin- und Mineralstoffgehalt kommt es sogar zu einer unkontrollierbaren Überdosierung. Im Vergleich zu Kuhmilch seien jedoch andere lebensnotwendige Nährstoffe in zu geringen Mengen im Milchersatz enthalten.
Kindermilch und Übergewicht
Der wissenschaftliche Beweis, dass eine verringerte Proteinzufuhr im Kleinkindalter das Risiko reduziere, in späteren Jahren an Adipositas und Übergewicht zu erkranken, fehlt bis dato gänzlich. Die Werbung verspricht Eltern mit dem Kauf von Kindermilch eine optimale Versorgung des Kindes in der Wachstumsphase, doch davon kann keine Rede sein. Der Fettgehalt des Milchersatzes ist in etwa vergleichbar hoch mit dem von Vollmilch. Die Verbraucherzentralen raten Eltern, ihre Sprösslinge ab dem zehnten Lebensmonat Schritt für Schritt an die gesunde und vielseitige Familienkost heranzuführen und dabei bewusst auf Kuhmilch anstatt auf künstlich hergestellter Pülverchen zu setzen. Zwei Gläser natürliche und gesunde Milch täglich für einen guten Start in ein Leben ohne Übergewicht, Diät und mühsamen Abnehmversuchen.
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